Die Haltung macht's!

Die Wissenschaft weiss längst, dass die eigene innere Haltung/Einstellung eine starke Motivationskraft hat. Ob man Ziele anpackt und auch dranbleiben kann, hängt massgeblich von der Haltung ab. Viel mehr, als von einer konkreten Zielformulierung. 

Was ich mir vornehme, erreiche ich auch! Oder?

 

Wirklich? Schön für Sie. Dann sind Sie aber eine Ausnahme. Wer kennt es nicht: Immer am Jahresende überlegen wir uns Vorsätze für das gute Jahr. Oder wir vereinbaren mit unseren Vorgesetzten «smarte» Ziele, die wir erreichen sollten. Fitnesscenter nutzen die Gunst der Neujahrsvorsätze und verkaufen mehr Abos als unter dem Jahr. Und nie findet man mehr Menschen in Fitnesscentern als in den ersten Wochen des neuen Jahres. Doch wir wissen es alle: Um an den Zielen dranzubleiben, braucht es viel Energie. «Man muss nur wollen», sagen die einen. «Mit Willenskraft geht alles!» sagen die anderen. Doch die Erfahrung zeigt, dass man nicht einfach so «wollen» kann. Leichter gesagt als getan. Und deshalb stellen wir fest, dass bereits nach wenigen Wochen die Besucherzahlen in den Fitnessstudios abnehmen, die Jahresziele im Geschäft in Vergessenheit geraten und alle anderen persönlichen Vorsätze im Nirgendwo landen.

 

Ziele sind eine Gute Sache, aber…

Ziele sind eine gute Sache, keine Frage. Menschen, die wissen, was Sie wollen, was sie antreibt und wohin der Weg sie führen soll, sind grundsätzlich zufriedener. Allzuoft verfolgen wir aber leider nicht unsere eigenen Ziele, sondern diejenigen von anderen. Die Gesellschaft sagt uns, wie wir uns zu verhalten haben, wie wir im Sommer am Strand auszusehen haben. Und der Arbeitgeber sagt uns, auf welche Art und Weise wir welche Ziele zu erreichen haben. Wer in seinem Leben nicht seine eigenen Ziele verfolgt und «auf Biegen und Brechen» chronisch fremden Zielen folgt, riskiert, krank zu werden. Studien belegen, dass dadurch das Risiko an Depression, Esstörungen und Zwangshandlungen zu erkranken steigt, um nur einige Beispiele zu nennen. Wir tun also schon ganz grundsätzlich gut daran, unseren eigenen Zielen zu folgen und wieder vermehrt auf unsere eigenen Bedürfnisse zu achten und diesen Raum zu geben.

 

 

Was uns wirklich motiviert

Denken Sie einmal an eine Tätigkeit, die Sie gerne ausführen. Im Beruf oder in der Freizeit. Denken Sie an eine Tätigkeit, bei der Sie meistens selbstmotiviert und ohne grossen Zweifel einfach loslegen. Was führt dazu, dass Ihnen diese Tätigkeit meist einfacher fällt? Man kann diese Frage aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Einerseits sind sicher die drei grundlegenden Motivatoren mehrheitlich vorhanden: Die Tätigkeit macht für Sie in irgendeiner Form Sinn. Sie haben zudem bei dieser Tätigkeit die Möglichkeit, sich einzubringen, selber zu handeln oder mindestens mitzugestalten. Sie sind also ein Teil dieser Tätigkeit und kennen Ihre Handlungsmöglichkeiten. Und drittens hat das, was Sie tun, auch mit Ihren Stärken, Fähigkeiten, Talenten und Ressourcen zu tun.

Eine andere Betrachtungsweise ist, dass Sie dieser Tätigkeit mit einer positiven Haltung begegnen. Denken Sie nochmals an die Tätigkeit. Stellen Sie sich diese vor. Was für ein Bild entsteht dann in Ihnen? Wetten, es handelt sich um ein positives Bild, eine positive Vorstellung? Und wetten, wenn Sie daran denken, weckt das in Ihnen positive Emotionen, wie «Freude», «Lust auf…», «Begeisterung» etc.?

 

Die Sache mit den Emotionen

Emotionen sind für uns Menschen handlungsleitend. Was wir tun oder wie wir uns verhalten, hängt davon ab, wie wir uns dabei fühlen. Leider haben negative Emotionen ein drei Mal stärkeres Gewicht, als positive Emotionen. Stellen Sie sich vor, Sie seien gerade daran, Ihre nächsten Ferien zu planen. Wohin soll die Reise gehen? Welches innere Bild entsteht, wenn Sie an Ihren nächsten Urlaub denken? Ein toller Palmenstrand? Wanderferien? Eine Städtereise? So oder so: Wenn Sie beim Gedanken an Ihren nächsten Urlaub positive Emotionen erleben (also auch ein positives inneres Bild haben), dann steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich an, dass Sie sich auch aktiv um diese Ferien kümmern. Die Emotionen werden handlungsleitend. Sie beginnen, Geld zu sparen. Oder Sie setzen sich an den PC und buchen die Reise. Sie planen die Ferien und unternehmen alles Mögliche, damit es dann auch klappt. Positive innere Bilder und Vorstellungen haben eine ungemeine Motivationskraft. Ganz von alleine. Die einzige Voraussetzung ist, dass es sich um Ihre ganz persönlichen Ferienwünsche handelt. Oder denken Sie mal darüber nach, wie gross Ihre Handlungsmotivation wäre, wenn Ihnen jemand anders den Ferienwunsch vorschreiben würde und er Ihnen gar nicht entspräche. Wie gross wäre dann Ihre Handlungsmotivation?

 

 

Haltungsziele

Haltungsziele helfen uns, mehr Motivationskraft zu entfalten. Haltungsziele beziehen sich auf eine innere Einstellung, auf eine Haltung, die Sie einnehmen möchten. Wie möchten Sie sein? Stark wie ein Bär? Ruhig wie Nachbars Katze? Flexibel wie ein Grashalm im Wind? Oder cool und selbstbewusst wie James Bond? Frech und mutig wie Pippi Langstrumpf? Haltungsziele sind alles andere als konkrete, smarte Ziele. Haltungsziele aktivieren ein inneres Bild, das in Ihnen positive Emotionen erzeugt. So wie Ihre nächsten Ferien. Haltungsziele sind hochindividuell und gehören nur Ihnen ganz persönlich. Es sind keine fremden Ziele, sondern repräsentieren Ihre eigenen Wünsche, Vorstellungen und Visionen. Aus den inneren Bildern lässt sich gut ein persönliches Motto formulieren. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Dabei ist es besonders wichtig, auf die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu achten. Ihr persönliches Haltungsziel und Motto darf in Ihnen keine – oder nur sehr wenige – negative Emotionen wecken. Es soll Ihnen gefallen, Ihnen Spass und Freude machen. Es lässt sich jederzeit abrufen. Und man kann sich durch Erinnerungshilfen immer wieder an sein eigenes Haltungsziel erinnern lassen. Warum nicht den Bildschirmhintergrund mit einem entsprechenden Bild ausstatten? Oder das Hintergrundbild auf dem Handy auswechseln? Auch hier sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was Ihnen gut tut und Ihr Haltungsziel und Motto stützt.

 

 

Haltungsziele bei der Arbeit

Haltungsziele und persönliche Mottos lassen sich auch hervorragend bei der Arbeit verwenden. Oftmals können folgende Fragestellungen weiterhelfen:

 

  • Wie möchte ich meinen Mitarbeitenden begegnen?
  • Wie will ich potenziellen Kundinnen und Kunden im Verkaufsgespräch begegnen?
  • Wie will ich mich fühlen/Wie will ich sein, wenn ich an meinen Absatzzielen arbeite?
  • Etc.

 

Haltungsziele machen Spass

Probieren Sie es doch einfach einmal aus. Haltungsziele machen Spass. Was wissenschaftlich längst und wasserdicht belegt ist, könnten wir gut für uns nutzen. Sie haben dabei auch die Chance, Ihre Lebens- und Arbeitszufriedenheit zu verbessern. Was wiederum positive Emotionen fördert und sich auch auf die Gesundheit auswirken kann.

Viel Spass!